Zweibeine

Welche Arten gibt es und was sind die Vorzüge der jeweiligen Zweibeine für Gewehre und Montagevarianten – wir fassen für euch die wesentlichen Eckpunkte zusammen

Zweibeinmontage

Was hat es mit 06:00 oder 12:00 Montage auf sich und was ist besser?

I.d.R. könnt ihr Zweibeine für Gewehre entweder an der Unterseite eures Vorderschaftes (06:00) oder and er Oberseite eures Vorderschaftes (12:00) montieren. Oft wird „nach Geschmack“ entschieden, es gibt aber unserer Meinung nach das eine oder andere Argument für die jeweilige Montageart. So hört man z.B. gelegentlich, dass ein „hängendes Gewehr“ (gemeint ist die Montage des Zweibein auf 12:00 doch stabiler läge, da die Waffe „auspendeln“ könne. Ein aus unserer Sicht nicht valider Punkt, da wir die Waffe bzw. den Drehpunkt am Zweibein ohnehin „klemmen“ bzw. feststellen, um Ruhe in den Anschlag zu bringen. Natürlich muss vorher (z.B. mit einer Libelle) das Verkanten der Waffe ausgeschlossen werden. Dazu kommt, dass ein Montieren des Zweibeins oberhalb des Schaftes oft zu Problem bei Lichteinfall und Montage des Flimmerbandes sorgen kann. Unsere Empfehlung lautet daher: Montiert euer Zweibein möglichst auf 06:00.

Zweibein auf 12:00 montiert
Zweibein auf 06:00 montiert

Beschaffenheit des Zweibeins

Die Standfläche („Füße“) des Zweibeins

Abhängig von Kaliber aber auch der verwendeten Mündungsbremse wird euer Gewehr einen mehr oder weniger starken Impuls entgegen der Beschleunigungsrichtung des Geschosses haben – der sogenannte Rückstoß. Dabei ist es von Vorteil, wenn eure Waffe möglichst ungehindert und ohne zu Springen „in der Schulter“ nach hinten laufen kann. Das klappt jedoch nur gut, wenn die Standfläche, d.h. „die Füße“ eures Zweibeins auch die Möglichkeit haben zu gleiten. Dies ist flachen oder kurvenförmigen Standflächen, wie z.B. beim Fortmeier Zweibein oder auch dem Zweibein von Voere gegeben. Andere Hersteller, wie beispielsweise Harris, verwenden gummierte Standflächen, bei denen die Waffe im Schuss zum Springen neigen kann. Der Nachteil: die Waffe wandert erheblich aus dem Ziel und ihr müsst Dieses von neuem Aufnehmen und euren Anschlag verändern.

Voere Zweibein mit glatten Standflächen
Fortmeier Zweibein H182

Der Verriegelungsmechanismus

In der Regel arbeiten Zweibeine für Gewehre mit Federn, die das zuverlässige Verriegeln, bzw. das Halten in der eingeklappten Position des Zweibeins gewährleisten. Dies wird von den Herstellern unterschiedlich gelöst, sodass es Systeme mit außenliegenden und innen verbauten Federn gibt. Der Vorteil von innenliegenden Federn liegt auf der Hand: man bleibt selbst, z.B. mit Kleidungsstücken, nicht hängen und es verfängt sich auch im Einsatz auch nicht am Zweibein. Zusätzlich sind Zweibeine mit „unsichtbaren“ Federn i.d.R. schlanker im Aufbau. Sowohl das Fortmeier Zweibein als auch das Voere Zweibein arbeiten mit innenliegenden Federn. Gleichzeitig sind beide Modelle hoch belastbar, weswegen wir diese vorrangig an Kundenwaffen verbauen.

Die Länge des Zweibeins

Die passende Länge zu finden, gestaltet sich oft nicht ganz leicht, da nicht jeder Schießplatz gleich ist. Manchmal ist der Stand ebenerdig, manchmal wird aber auch bergauf geschossen. In beiden fällen wird der notwendige Anstellwinkel der Waffe unterscheiden. Auch spielt es natürlich eine Rolle, ob das Zweibein auf 12:00 oder 06:00 an der Waffe verbaut ist. Die Zweibeine der Firma Fortmeier gibt es in den drei Längen H171, H184 und H210. Jedes Modell hat selbstverständlich einen gewissen Bereich, in dem „gearbeitet“ werden kann und der sich natürlich zwischen den Modellen unterscheidet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei den meisten Waffen das Modell H184 einen guten Kompromiss darstellt.

Fortmeier Zweibeine eingefahren
Fortmeier Zweibeine ausgefahren
Voere Zweibein eingefahren
Voere Zweibein ausgefahren

Was darf ein Zweibein kosten?

Ein Zweibein ist nicht nur ein praktisches und komfortables Anbauteil, sondern vielmehr ein fester Begleiter und wichtiges Bauteil im Gesamt-Setup eurer Waffe. So wie die Reifen am Fahrzeug stellt das Zweibein die Verbindung zwischen Gewehr und Boden her und sollte möglichst optimal zu den örtlichen Gegebenheiten passen. Neben geringen Toleranzen und Spielfreiheit muss das Zweibein dem Gewicht und Rückstoß der Waffe „gewachsen“ sein, ohne selbst unnötig viel Gewicht auf die Waage zu bringen. Wir finden alle relevanten Features sehr gut sowohl im Fortmeier Zweibein als auch im Voere-X Zweibein vereint, weswegen wir vorwiegend beide Modelle an unseren Kundenwaffen verbauen und euch ausnahmslos ans Herz legen können.

Beide Zweibeine, d.h. das Fortmeier Zweibein H171, H184 oder H210 inklusive des notwendigen Picatinny oder UIT-Adapters sowie das Voere-Zweibein liegen bei rund EUR 300.-. Beide Zweibeine könnt ihr bei Verwendung mehrerer Adapter bei mehreren Waffen einsetzen, was zudem Kosten spart.

Fortmeier Zweibeine zur Montage an Präzisionsgewehren
Voere fertigt Präzisionsgewehre wie das Voere X3, Voere X4 oder Voere X5